Anker Jørgensen

dänischer Politiker und Gewerkschafter; Sozialdemokraten (SD); Ministerpräsident 1972-1973 und 1975-1982; fr. Parteivorsitzender

* 13. Juli 1922 Kopenhagen

† 20. März 2016 Kopenhagen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 03/1988

vom 11. Januar 1988 , ergänzt um Meldungen bis KW 11/2016

Wirken

Anker Jørgensen wurde am 13. Juli 1922 in Kopenhagen als Sohn eines Kutschers geboren. Im Alter von vier Jahren wurde er Vollwaise. Onkel und Tante adoptierten ihn. Der Schüler Jørgensen musste nebenbei als Bote arbeiten, um noch etwas zum Haushalt beizutragen. Nach einer Schlosserlehre besuchte er Abendkurse und erwarb 1945 die mittlere Reife. Anschließend arbeitete er auf Schiffswerften als Lager- und Speicherarbeiter. Als Fünfundzwanzigjähriger wurde er ehrenamtlicher Gewerkschaftssekretär. Neben seiner beruflichen Tätigkeit besuchte er Volkshochschulkurse in Roskilde und 1959 einen Dreimonatskurs über Wirtschaftsfragen an der Harvard-Universität in USA. 1950 wurde er zum 2. Vorsitzenden der Gewerkschaft für Lager- und Packhausarbeiter gewählt, von 1956 bis 1962 war er deren Vorsitzender. Danach war er Geschäftsführer, ab 1968 Vorsitzender der Gewerkschaft für ungelernte und angelernte Arbeiter (bis 72).

Politisch betätigte sich J. von 1961 bis 1964 als Mitglied der Kopenhagener Bürgerschaft, bevor er 1964 für die Sozialdemokratische Partei in das dänische Parlament gewählt wurde, wo er vor allem als Bindeglied zwischen der sozialdemokratischen Partei und den ...